Puzzelteil 54

Viele Menschen haben ihre wahre Bestimmung noch nicht erkannt, geschweige denn angenommen. Sie durchstreifen das Leben wie Suchende in einer endlosen Wüste, hoffen auf ein Wunder, auf die Existenz höherer Mächte, die ihnen Antworten oder gar Erlösung bringen. Die Vorstellung, dass es nach dem Tod weitergeht, ist für viele wie ein Rettungsanker. Doch anstatt uns mit dieser Kraft in uns selbst zu verbinden, projizieren wir sie in einen imaginären Himmel, wo uns jemand die Last unserer Sünden abnehmen soll.

Doch was wäre, wenn wir uns auf die wahre, gottgegebene Kraft in uns besinnen würden – auf jene schöpferische Energie, die mit der Natur und allem Leben verbunden ist? Diese Kraft ruht in jedem von uns, doch wir lassen sie oft ungenutzt, während wir uns in oberflächliche Ablenkungen und materielle Sehnsüchte verstricken. So führt die Mehrheit der Menschen heute ein fremdbestimmtes Leben, geprägt von Unzufriedenheit und innerer Leere.

Schon der kleinste Kratzer an unserem Auto scheint die Welt aus den Angeln zu heben. Warum? Weil wir ihm einen übertriebenen Wert zuschreiben. Statt das Leben in seiner Essenz zu erleben, definieren wir unseren Wert durch Dinge. Dabei haben wir die Vorstellung verinnerlicht, besser zu sein als andere – sei es durch unseren Besitz, unseren Status oder unsere Errungenschaften. Das moderne Spiel des Vergleichens und Wettbewerbs treibt uns an, oft ohne dass wir es bemerken. Doch was passiert, wenn jemand, der heute wenig hat, plötzlich reich wird? Häufig wiederholt sich ein altes Muster: Der Unterdrückte wird selbst zum Unterdrücker. Genau darauf basiert das System, das uns seit Ewigkeiten gefangen hält – ein Spiel, dessen Regeln seit Jahrtausenden unverändert sind.

Die Sehnsucht, Macht über andere zu haben, ist so alt wie die Menschheit selbst. Heute mag sie subtiler erscheinen, doch in Wahrheit hat sich das Herz vieler Menschen verhärtet. Macht in die Hände der Menschen zu legen ist oft wie Öl ins Feuer zu gießen – selten wird sie für das Wohl aller genutzt, sondern vielmehr für egoistische Zwecke. Wie in der epischen Geschichte von Star Wars kämpfen die „Guten“ und die „Bösen“ gleichermaßen mit der Macht, unfähig, sie wirklich zu kontrollieren. Es ist eine zerstörerische Dynamik, und wahre Stärke zeigt sich oft erst darin, der Verlockung zu widerstehen und die Macht ruhen zu lassen, anstatt sie um jeden Preis zu nutzen.

Wir Menschen haben eine endlose Wunschliste – immer mehr, immer schneller, immer höher. Dieses Streben basiert jedoch meist auf Manipulation und Konsumdenken. Das Leben, das eigentlich voller Wunder und Geheimnisse sein könnte, haben wir in eine flache Schablone gezwängt, in der es nur um Besitz, Status und Ansehen geht. Dabei verlieren wir nicht nur unser wahres Selbst, sondern auch das Mitgefühl für andere. Unser Körper, unsere Seele und sogar die Seelen unserer Mitmenschen werden zu Werkzeugen in einem Spiel, dessen Regeln von einer unsichtbaren Hand festgelegt werden. Für sinnlose Dinge und unmoralische Handlungen haben wir plötzlich Mittel und Herz, während die wirklichen Werte des Lebens vernachlässigt werden.

Dass wir so leben, ohne uns zu schämen oder innezuhalten, ist eines der größten Mysterien unserer Zeit. Es ist, als hätten wir unser inneres Licht verloren und wären in einen Sog der Oberflächlichkeit geraten, aus dem es kein Entkommen gibt – es sei denn, wir entscheiden uns bewusst, etwas zu verändern.

 

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